Archiv der Kategorie: Rockaroundtheworld

Trip around the World

Rockaroundtheworld – Detailplanung

Dieses verrückte Projekt «rockaroundtheworld» beschäftigt mich nun doch mehr als ichs mir gedacht habe. Detailplanung ist angesagt und ich komme nicht mehr umhin, eine «to do list» anzulegen.

Etwas was ich normalerweise gerade noch so knapp in meinem alten Hirn behalten kann, muss bei diesem Projekt in eine Tabelle: Flugdaten, Layover-Zeiten, Hotelnamen, Visaerfordernisse und so Zeugs. Wenn man zum Beispiel, unter normalen Umständen, einen Hin- und Rückflug bucht, dann ist der mit dem Abschluss der Buchung ja auch schon bezahlt. Ein to do weniger. Einen Tag vor dem Abflug muss man noch ein to do erledigen, das Einchecken. Nun kann man den Flug vergessen und muss enad nur noch rechtzeitig zum Flughafen fahren. Dasselbe mit dem Buchen des Hotels: Suchen, entscheiden, Mastercardnummer eintöggelen, vergessen.

Jetzt ist das aber bei 10 Flügen etwas aufwendiger. Bei welcher Airline kann ich ab wann einchecken? Wie sind die Handgepäckbestimmungen, 7 Kilo, 23 Kilo, frei oder gar gegen Aufpreis? Alles muss auf die Liste. Dann die Abteilung Essen. Grundsätzlich gibt es bei diesen Billigflügen nichts gratis zu essen. Im Voraus buchen kommt günstiger. Brauch› ich auch auf den kurzen Flügen was zu essen ? Und auf den langen, wo man um 23 Uhr einsteigt und dann erst mal das Essen gereicht wird, brauch› ich das? Um Mitternacht ess› ich nichts mehr. Doch wenn dort Mitternacht ist, wärs in meinem Normalleben vielleicht grad Mittag und mein Magen wär› parat. Wann bin ich wo um welche Zeit real und normal? Muss das wirklich auch auf die Liste? Ich gebs auf. Ich ess› einfach was es gibt, wenn es etwas gibt, zahl› ich cash, und wenn es nichts gibt, ess› ich halt nichts. Und für den Notfall nehm› ich ein paar Bio-Getreideriegel mit.

To do Liste, kryptisch, aber alles drauf!

Andererseits, alle Langstreckenflüge auf diesem Trip sind nachts. Also: essen vergessen. Man muss ja nicht essen, nur weil mans kann. Dasselbe Problem stellt sich bei den Zusatzleistungen wie zum Beispiel dem Unterhaltungsprogramm. Auf welchen Flügen kostet es zusätzlich? Wo ist alles dabei? Vorausbuchen? Nachzahlen? Dann der Visabereich: Australien, Kanada und die USA wollen ein ETA, Electronic Travel Autorisation. Muss mindestens 3 Tage im Voraus beantragt werden, online, und kostet jedes Mal 40 bis 50$. Beantragen, warten, Mails checken, ausdrucken. Häkchen auf die Liste. Dann die Hotels: Mit Namen und Buchungsnummer auf die Liste. Bestätigungen ausdrucken wenn nicht elektronisch aufs Handy möglich. Fast vergessen: Die Flugtickets muss ich ja auch noch ausdrucken. Falls elektronisch was schiefläuft, hat mans im Sack.

Und jetzt, drei Tage vor Take off, gehts ans Einchecken. Die Airlines machen mich mit Mails darauf aufmerksam. Aber eben nicht alle Airlines. Also auch darüber muss ich Buch führen. Bei einer Airline kann man 40 Stunden vorher einchecken, bei der anderen innert 24 Stunden, bei wieder anderen gar nicht. Bei der Asia Air kann man sogar Nebensitze reservieren. Wenn der Flieger nicht voll ist, erhält man damit ein Liegeteil aus drei Sitzen. Kostet natürlich extra. Bei der Ukraine Air muss man am Checkin vorsprechen, die wollen das Handgepäck wiegen. Dafür kann man bei denen unter 12 Lunches und 6 Frühstücksversionen auswählen. Ich wähle nicht und lass› es jetzt einfach draufankommen. Wird schon noch was übrigbleiben für einen durchgeknallten Dauerflugreisenden.

Und jetzt geh› ich zum Coop rüber, Getreideriegel poschten.

Rockaroundtheworld – Startgedanken

Letzte Woche hat sich ein Tagblatt gemeldet und wollte unbedingt einen Artikel über diese Weltumrundung machen. Gut, habe ich gesagt, macht, soll mir ja auch recht sein. Dabei muss mann immer ziemlich aufpassen, was man von sich gibt und was die Journis daraus machen.

Ich bin ja selbst einer und weiss wie man Fakten verdreht (was nicht heisst dass ich selber auch Fakten verdrehe, ich wüsste aber wie es geht :). Heute hat eine Kollegin Interesse an den Blogs (den künftigen) gezeigt, sie möchte sie, alle oder einige, unbedingt in ihrem Blatt veröffentlichen. Natürlich gratis. Natürlich arbeite ich nicht gratis, sage ich, wär› ja zum Beispiel gut wenn sich die Reise irgendiwe finanzieren oder teilfinanzieren liesse.

So geht es natürlich nicht. Wenn einer eine Reise tut, so soll er davon erzählen, aber ich bin ja nicht Jesus, der alles verschenkt (der musste sich ja nichts kaufen, machte Wein aus Wasser). Selbst Goethe hat die Eindrücke seiner Reisen nicht verschenkt, sondern in Buchform verkauft, wenn auch erst die Erben so richtig etwas davon gehabt haben. Also, liebe Freundinnen und Freunde der gepflegten Reiseliteratur: Hier auf dieser Seite ist alles gratis. Zum lesen und zum teilen. Kopieren kostet, Weiterverbreiten erst recht.

Und nun sage ich Euch: Die Flugtickets für diese Reise kosten tatsächlich nur 1248 Franken. Pro Tag verfliege ich 125 Franken, damit sollte zumindest das Kerosin bezahlt sein, der Lohn derer, die an diesen Flügen mitarbeiten, wohl eher nicht. Doch die Fluggesellschaften legen ja trotzdem nicht drauf, sonst wären sie ja schon längst bankrott gegangen. Vielleicht finde ich ja mal heraus, wie die rechnen. Womit ich den ersten Beweis vorlege, noch bevor diese Reise begonnen hat: Selbst wenn wir glauben, das sei doch einfach nicht normal, birnenweich oder durchgeknallt – die Airlines verdienen immer noch daran. Deshalb denke ich mir, dass ich trotz der ungalublich tiefen Preise positiv zur Weltwirtschaft beitrage und ein paar Unternehmen und deren Mitarbeitenden unterstütze. Ob das auch ökologisch Sinn macht, ist eine andere Frage, die ich später zu beantworten versuche.

Ich habe übrigens meinem durchgeknallten Projekt einen Namen gegeben: rockaroundtheworld.

Rockaroundtheworld – die total durchgeknallte Weltumrundung

Rockaroundtheworld – Startvorbereitungen

Derweil sie auf der Corviglia oben ihre Startvorbereitungen treffen um sich dann im freien Fall nach Sankt Moritz runterzustürzen, treff› ich die Vorbereiten für den Start meiner Weltumfliegung in 10 Tagen. Natürlich habe ich die Flüge (10 Stück) längst gebucht und bezahlt.

In den letzten Tagen, bzw. Nächten, an den Tagen muss ja auch unsereiner einer serösen Erwerbstätigkeit nachgehen, habe ich mich dem Thema Übernachtungen ausserhalb der Flugzeuge gewidmet. Nicht immer bin ich grad in der Luft, wenn Nacht ist. Sechs Nächte bin ich am Boden: Eine Nacht in Bangkok («One Night in Bangkok», das war doch mal ein Pop-Song irgendwann in den Neunzigern?), eine in Sydney, drei in Honolulu (Hawaii), eine in Ponta Delgada (São Miguel, Hauptinsel der Azoren).

Wie ich mir da so eine Nacht am Bildschirm um die Ohren schlage, bin ich erst mal auf Widerstand gestossen. Auf den Widerstand meiner Kreditkarte nämlich. Hotelzimmer in Honolulu sind unverschämt teuer. Unverschämt, imfall. Noch unverschämter als in meiner Heimat. Unter 200$ geht gar nichts. Mit 300$ pro Nacht bistu dabei. Mit 400$ hastu’s gut. Wer das bezahlt – keine Ahnung. Ich habe mich anders entscheiden. Zum ersten Mal in meinem Reiseleben buche ich ein Airbnb-Zimmer. Private room mit eigenem Badezimmer und WLAN. Kostet auch 261 Stutz für drei Nächte.

Dagegen sind Zimmer in Bagkok geradezu spottend billig. 80$ für ein Viersternhotel-Doppelzimmer mit Kingsize-Bed und Wifi inclusive am Siam Place – no problem. Mit Pool und Bar auf dem Dach im 30.Stock. Da geht das Herz (die Kreditkarte) grad wieder auf. Vielleicht hätte ich besser drei Nächte in Bangkok eingeplant statt auf Hawaii.

Seis› drum. In zehn Tagen gehtz los. Morgen muss ich mir dann noch von Nachbar Hansueli ein Rezept für Schlaftabletten ausstellen lassen. Pillen schlucken, nur damit ich schlafen kann, auch etwas, was ich noch nie gemacht habe. Früher funktionierte Alkohol. Aber im zunehmenden Alter muss man Menschen mit der chemischen Keule in den Schlaf hauen. Nicht erfreulich – aber geht nicht anders.

Rockaroundtheworld geht über 42’000 Kilometer und 10 Städte rund um den Globus