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Azure Window Game of Thrones

The Azure Window

Azure Window Game of Thrones

SAN LAWRENZ. Das «blaue Fenster» war schon bei so manchem Filmdreh dabei. Zum Beispiel 1981 bei «Clash of the Titans» wurde es prominent ins Sichtfeld der Kamera gerückt. Oder 2010 bei der ersten Staffel in «Game of Thrones» bei der Hochzeit von Dothraki (Bild). Auch war der 28 Meter hohe Naturbogen für Maltas Tourismus eine Sehenswürdigkeit, die jedes Jahr Hundertausende Touris anzog. Das blaue Fenster war nach der blauen Lagune (siehe gestrigen Blogpost) wohl das zweitmeist fotografierte Motiv zumindest bei Sonnenuntergang. Nur leider eben war es.

Im März 2017 riss ein veritabler Sturm das Fenster ein. Eine Katastrophe. Ganz Malta weinte, mindestens aber die Einwohnenden der Insel Gozo, in dessen Nordwesten das blaue Fenster seit, man schätzt dem 19. Jh., offen stand. Warum sollte man jetzt noch nach dem Örtchen San Lawrenz pilgern, jetzt wo es da durch das Fenster nichts mehr zu sehen gibt.

Zu sehen gibt es tatsächlich nicht mehr viel. Dafür aber zu schnorcheln. Ganz in der Nähe gibt es ein kleines Inland-Meer, ein Seelein, das durch einen natürlichen Tunnel gespeist wird. Der Tunnel ist sozusagen auch ein Fenster. Mit einem Boot kann man sich durch das Fenster schippern lassen oder man kann den Tunnel durchtauchen. Was noch fast erfahrungsreicher ist als der blosse Anblick des Azure Window. Die Unterwasserwelt sei imposant, liest man in Berichten von Tauchern. Durchs blaue Fenster aber wagte es niemand zu schippern oder zu tauchen. Es war ganz einfach zu wild da draussen im Meer, auch zu unstürmischen Zeiten.

Xlendy Bay

St Mary’s Tower

COMINO. Der Turm zur Heiligen Maria steht seit 1618 auf dem Inselchen Comino, das wiederum eingezwängt zwschen Gozo und Malta liegt. Der St Mary’s Tower und zahlreiche weitere auf Malta und Gozo wurden einst gebaut, um über das Meer angreifende Armaden früh genug zu erspähen. Jeder Turm steht jeweils mit zwei weiteren in Sichtverbindung und die Feindesmeldungen wurden nachts mit Licht und tagsüber mit Fahnen kommuniziert.

Nun ist dieser Heiligenturm (jeder dieser Wachttürme hat einen Namen) an sich nichts besonders Erwähnenswertes oder gar Besuchenswertes, er ist eh geschlossen und es gibt auf Comino eigentlich auch nichts weiter Sehenswertes, nicht einmal eine Beiz (darum auch keine Nahaufnahme). Geführte Touristen sehen sich aber gerne vor der Insel in der «Blue Lagoon» um, eine seichte Stelle, die durch den gelben Sandsteingrund in einem wunderschönen Blau schimmert. Wahrscheinlich ist dieses Blau das meistfotografierte Blau der Welt seit es Handys mit Kamera gibt.

Doch dieser Tower hat dann und wann schon eine Rolle in diversen Filmen gespielt. Zuletzt auch im 2002 neu verfilmten «The Count of Monte Cristo» (nachdem die Story seit 1908 bereits ca. 30x verfilmt wurde). Der Tower spielte die Rolle des Chateau d’If, wo ja der Graf, bevor er Graf wurde und noch Edmond Dantès hiess, zwanzig Jahre eingesperrt war. Der Film mit Jim Caviezel als Hauptdarsteller hat nur 35 Mio $ gekostet wurde aber zum Flop, trotz oder wegen des berühmten Caviezel (dessen Vorfahren im Übrigen aus dem Bündnerland stammen). Aber wir haben ja noch den Grafen von Monte Christo mit einem berühmten Franzosen in der Hauptrolle (als vierteilige TV-Serie) und ausserdem könnten wir ja die Geschichte im Buch von Alexandre Dumas (dem Älteren) nachlesen (Le Comte de Monte-Cristo (ISBN 978-3-423-13955-7).

St Marys Tower Comino