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Ethiopian ToiToi

Wenn man in Äthiopien übers Land fährt im Toyota Land Cruiser (bzw. sich fahren lässt), von der Hauptstadt Addis Abeba an die Quelle des Nils zum Beispiel, was einige Stunden (genau 14) in Anspruch nimmt, muss man ja ab zu zu einen Verköstigungshalt einlegen. Wenn man dabei sehr früh am Morgen losfährt, ist u.U. die eigene Verdauung noch nicht vorbereitet. Was bedeutet, dass man, also ich, unterwegs «mal muss».

In (berechtigter) Erwartung, dass der Gang zur Toilette irgendwo in den Highlands der North Shewa Zone (170 km nordwestlich von Addis) zum prägenden Erlebnis werden könnte, verschiebt man, also ich, diesen bis zum gehtnichtmehranders. Irgendwann geht es dann eben nicht mehr anders und gleichzeitig ist dann, im besten Fall, auch grad Zeit für Lunch. Also sagt man «stop here please!» zum Fahrer und sucht eine Beiz auf, bzw. deren sanitäre Anlagen. Auf dem Bild erkennt man so eine sanitäre Anlage im Hinterhof eines Restaurants an der Hauptstrasse in Tulu Milki auf 2500 m.ü.M.

Natürlich muss man sich den Weg zu diesem ToiToi suchen, denn nichts ist angeschrieben. Die gobal anwendbare Strategie vorne rein – hinten raus ist aber auch hier gültig und vereinfacht die Suche. Gut zu erkennen ist auf dem Bild unten, dass es auch in Äthiopien geschlechtergetrennte Toiletten gibt. Doch auf die Frage, wo Männlein und Weiblein sollten, erhält man keine Antwort. Die zweite Frage, ob es Papier hat, sollte man sich nicht erst nach dem Stuhlgang stellen (es hat übrigens keins). Wasser hat es übrigens auch keins, die dafür bereitgestellten Kanister sind meistens bis immer bereits leer. Am hinterlegten leeren PET-Gebinde (links im Bild) ist zu erkennen, dass man sich das Wasser selber besorgen muss.

Das Wasser ist übrigens nicht zum Spülen da, dieses erledigt sich mehr oder weniger von selbst, da es ein Loch im Boden gibt, was der Einrichtung seinen Namen gab, nämlich «Latrine», sondern um sich den Hintern zu putzen (mit der Linken (siehe auch vorangegangenen Artikel) und barhändig, es sei den man ist vorbereitet und führt einen Waschlappen mit sich). Für gute Lüftung auf solchen Abtritten ist zwar gesorgt, stinken tut es aber dennoch recht übel, was wohl damit zu tun hat, dass die Ausscheidungen nicht etwa durch ein Entwässerungssystem abgeführt werden, sondern im Boden versickern, eventuell, irgendwann mal. Über die optischen Eindrücke (und die Ästhetik) aus dem Innern der Anlage kann ich leider nichts sagen, da ich es vorzog, mein Geschäft (flüssig, das andere musste bis zum Abend warten) vor dem eigentlich dafür vorgesehenen Abtritt zu erledigen. Der üppigen Flora innerhalb der Toilettenanlage hat es sichtlich nicht geschadet (das Bild wurde nach dem Geschäft gemacht).