vuelo
bis vuelo kam, musste ich warten. länger als gedacht, den ersten übergabetermin versiebte er vollkommen weil der motor im auto, mit dem er aus mijas gebracht werden sollte, schon vor der abfahrt kaputt ging. dann ein woche später, bekam ich einen neues date, aber ein ziemlich ungenaues, nämlich wurde mir nur der tag, nicht aber der zeitpunkt mitgeteilt. ich fragte mich in der tat, ob ich wegen eines hundes einen ganzen tag mit warten verbringen sollte.
ich wartete nicht und tat was ich immer tu‘ an einem freitag (der vorgesehene übergabetag war freitag, der 31. august), nämlich pendenzen abarbeiten und konzerte besuchen. für die zeit des konzertbesuch’s organisierte ich mit vielen telefonaten eine stellvertretung, die aber dann doch nicht zum zug kam, weil das konzert (latin-jazz mit big band und harfenist) endete ohne nachricht vom transport. ziemlich planlos und etwas verärgert ob der dürftigen information über den aktuellen aufenthalt des transport’s oder der vorgesehenen übergabe begab ich mich nach hause. doch dann erreichte mich doch noch eine nachricht von vuelo. man sei irgendwo im burgund, übernachte da unplanmässig und die übergabe würde nächstentags mittags stattfinden.
nächstentags mittags hielt ich dann vuelo in den händen. respektive an der leine. mein neuer hund. schwarz wie die nacht. es regnete fürchterlich. ich ging mit ihm ein paar schritte, damit er sich erleichtern (und seinen neuen chef kennenlernen) konnte und unterschrieb die formulare. das nassschwarze bündel hiess zu diesem zeitpunkt noch jumpy. aber da dies meiner meinung nach ein unmöglicher und zudem ziemlich tierverachtender name ist, taufte ich ihn nächstentags um. el vuelo, der fliegende, weil er mit dem auto kam. eigentlich el revuelo, der wirbelwind. weil er ein wirbliger ist und aus spanien kommt. doch das revuelo behalte ich mir für gelegentlichen tadel auf, sofern das nötig sein sollte. weil man das «r» so schön rollen kann.
in der nacht, als vuelo mit 21 weiteren hunden die nacht im transporter verbrachte, verheerte ein waldbrand das hinterland von mijas und weiteren dörfern bei malaga. vuelo’s (jumpy’s) auffangstation brannte komplett nieder. die leute in mijas wurden evakuiert. die meisten hunde und katzen wurden in letzter not und trotz polizeilichem zutrittsverbot von angestellten freigelassen. die meisten tiere kamen lebend davon, irrten eine nacht lang herum und wurden früher oder später eingefangen.
vuelo weiss von alledem nichts. zum glück.