autoparadoxa

Posted by michl on 23/06/2013 in motz |

heute schreibe ich von autoparadoxa. jedoch werde ich dabei die sache mit den tiefergelegten geländefahrzeugen nicht erwähnen. tiefergelegte geländefahrzeuge sind ein viel zu offensichtliches paradoxon, und euch, lesende, traue ich paradoxa der höheren art zu.

zum beispiel der satz: «das fahrzeug erlitt dabei einen totalschaden.» wird gerne in polizeimeldungen angeführt. habt ihr je ein fahrzeug leiden sehen? ausserdem, wo leiden so total ist, dass zum leiden gar keine zeit bleibt, kann von leiden keine rede sein (von einem erlittenen sofortigen tod eines menschen zu sprechen, ist genauso paradox wie von einem sofortigen führerausweisentzug, beides geschieht so sofort, dass man das sofort nicht mehr ausdrücklich erwähnen muss). womit wir erkennen: polizeipresseschreiberlinge können, entgegen üblicher meinung, durchaus über empathie verfügen.

paradoxes weiss auch mein supercomputer (bei der nächsten kreuzung bitte links abbiegen!) in meinem neuen autöli von sich zu geben. er verheisst mir null liter verbrauch während ich talwärts fahre. gleichzeitig verspricht er mir noch 180 kilometer reichweite bis der tank leer ist. da beisst sich der mathematiker in die fingernägel: bei null verbrauch müsste die distanz unendlich sein, und im tank könnte drin sein, soviel wie wollte, also auch gar nichts (realistischerweise ändert sich jedoch der verbrauch sobald die talsohle erreicht ist, wobei es dann schwierig wird, weiter zu fahren, bei leerem tank). womit wir erkennen: der computer ist dann überfordert, wenn nichts von ihm gefordert wird.

und noch ein paradoxes beispiel aus dem motorisierten individualverkehr: ich bin sehr dafür, dass die zahl der radarkästen erhöht wird (obwohl ich bei der morgigen kantonsratsdebatte diesbezüglich ziemlich pessimistisch bin, da bekanntlich politiker im zweifelsfalle sich doch am nächsten sind), obwohl ich erst vor zwei jahren von einem solchen gemessen, fotografiert und registriert wurde, was üble finanzielle und fortkommenstechnische folgen hatte. ich bin deshalb dafür, weil dann auch diese hirnverbrannten mit den tiefergelegten geländewagen öfters gemessen, fotografiert und registriert werden, auch wenn die finanziellen folgen für diese sorte verkehrsteilnehmer nicht annähernd so übel ausfallen werden, relativ betrachtet.

und mich wird keine falle erwischen, da ich am strassenrand stehen werde, den bordcomputer verfluchend, weil er mir noch 180 kilometer verspricht, obwohl der tank leer ist.

 

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