vogel strauss

Posted by michl on 12/10/2013 in motz |

unlängst, es war sonntag, war ich, wie immer sonntags, d.h. fast immer (ich bin nicht perfekt), in der «rose» essen. als ich zurückkam, traf ich in der kantine auf unseren freizügigkeitsitaliener. wie immer, fast immer, macht er sonntags am mttag ein riesengeköch, zwei stunden mindestens ist deshalb die küche belegt (einer der gründe, warum ich sonntags zum essen in die «rose» gehe: ich mag nach der arbeit nicht gerne auf meinen zmittag warten). nach dem üblichen gefloskel, wenn man jemanden trifft, mit dem man unter einem dach lebt, und mit dem man zusätzlich zwecks verbesserung der sprachkenntnisse (gilt für beide seiten!) allerlei oberflächliches geplauder austauschen kann, fragt er mich, was es denn gegeben habe in der «rose». ich sagte (d.h. ich sagte erst mal nichts, stattdessen schaltete ich zwecks abrufen eines in meinem vokabularium fehlenden begriff’s mein händi ein): «il capo mi a raccomandato il filetto di mazzo.» der freizügigkeitsitaliener schaltete schnell (er dachte wohl, ich hätte seine frage falsch verstanden und spreche von ganz was anderem) und fragte, für wen denn der strauss gewesen sei. ich sagte, ich hätte strauss gegessen und nicht einen strauss gekauft.

er sagte, aha, und dann lachte er ziemlich heftig. ich fragte, was denn los sei. er sagte, bei ihnen zuhause, in potenza, da könne ein strauss, also ein «mazzo», ein blumenstrauss sein oder ein schöner frauenhintern (man kann sich wohl vorstellen, was italiener sich unter einem schönen frauenhintern vorstellen). ich meinte, das sei ja ziemlich lustig, aber es beschreibe in keiner weise die art des fleischstück’s, das ich gegessen habe. er kapierte überhaupt nichts. ich fragte nochmals den dix im händi ab (diesmal mit brille) und stellte fest, dass da unter dem «mazzo di fiori» noch ein weiteres synonym für den von mir gesuchten begriff des zweibeinigen strausses aufgeführt ist, nämlich «struzzo». ich sagte also: «oh, scusi, ho mangiato un filetto di struzzo» und ausserdem 4 deziliter wein getrunken.

und dann haben wir noch eine weile am tisch zusammengesessen und gelacht. und während er sehr lange und ausgiebig sein sehr lange und ausgiebig zubereitetes mahl verzehrte, kehrte ich auf meine «stanza» zurück und machte das, was ich immer sonntags, fast immer, mache, ein «pisolino».

 

 

 

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