wurstsalat
also heute musste ich meinen wurstsalat ziemlich verdienen. das hat nun nichts mit arbeit zu tun, imfall. bei der arbeit leiste ich mir natürlich etwas stilvolleres als so einen ordinären wurstsalat. wurstsalat gönne ich mir nur wenn ich z’alp gehe. z’alp gehe ich nur am dienstag. nur am dienstag wenn schönes wetter ist. nicht zu heiss. dann ist’s auch z’alp gefährlich, gefährlich weil es sonnenbrand geben kann. oder sonnenstich. oder überhitzung oder unterzuckerung oder kollaps oder sonst eine üble sache.
heute war es schönes wetter und nicht zu heiss. ich bin also z’alp gegangen. vorn am kronberg raufgefahren, hinten runtergelaufen. für den ersten teil des runtergehens wählte ich einen weg den ich schon mal gegangen bin, kein problem also. dann, an einer gabelung, wählte ich den linken weg, weil es mich wunder nahm. ich dachte: wenn du da links gehst, kommst du bald mal zum «ahorn». es war halb zwölf, eine superzeit also um sich mental auf den wurstsalat vorzubereiten. in einer halben stunde werde ich da sein, dachte ich.
dachte ich. gegangen bin ich dann zwei stunden. der weg, der links weg ging, ging nicht geradewegs zum «ahorn», sondern erst runter ins tobel dann rauf auf eine alp, dann weiter rauf auf die nächste alp. 281 höhenmeter. links sah ich die ganze zeit den weg, den ich heruntergekommen bin. dazwischen tobel. rechts ebenso tobel. endlich ein brunnen (schlürf!) und endlich eine abzweigung, und schon fiel der weg wieder steil bergab (juhee!). ich bin also um dieses ganze scheisstobel herumgangen und habe dabei fast 300 meter höhenmeter rauf und ebensoviele wieder runter zurückgelegt. das war nicht der plan eigentlich.
um halb zwei gab es dann wurstsalat im «ahorn». endlich. der wurstsalat war wunderbar aber etwas fad. leider gibt es z’alp keine würzigen wurstsalate mehr. die leute wollen halt faden salat ohne pfeffer und zwiebeln und möglichst mit rahm in der salatsauce statt essig (dafür kümmel im rotkabis, waischwiegrüüsig). dem fügen sich die kochenden in den beizen. leider auch im «ahorn», der einst mal eine währschafte innerhödler alpbeiz war.
item. meinen wurstsalat habe ich mir heute verdient. schliesslich bin ich dafür vier stunden runter und rauf und wieder runter gelatscht. und dann noch eine runter bis zum bahnhof weissbad. nach dem wurstsalat. und jetzt genehmig‘ ich mir ein bier.